Im ereignislosesten Jahr der Klubgeschichte schafft es der VfL Bura Bura 00 im Gegensatz zum Vorjahr immerhin wieder auf eine Auslandsreise. Dabei stand die schottische Hauptstadt Edinburgh auf dem Programm.Entsprechend versammelten sich sieben Buritos am 8. November am Flughafen in Zürich, um kollektiv ihr Gepäck entgegen den Wünschen der Fluggesellschaft nicht abzugeben. Das verlief dennoch so reibunglos, dass die hungrigen noch im Transit essen und die durstigen etwas trinken durften. Pimpel machte sich dabei wegen seiner wunden Zunge zwar Sorgen – dies, zum Glück aber grundlos. Chef bot ihm zur Not aber dennoch eine medial gut dokumentierte Unterkunft an, falls ihm die Kost den Mund derart heiss laufen sollte, dass er Fluguntauglich würde. Schlafmütze überraschte derweil mit seiner Booslerdyytschenvergangenheit. Unabhängig davon – ja wirklich – sassen die Buritos im anschliessenden Flug mehrheitlich getrennt voneinander, so dass der Flug – abgesehen von pinkem Bier – ohne Aufreger verlief. Dies gilt auch für den Anschlussflug ab London. Der Weg zu diesem quer durch Heathrow und dessen unmöglich ineffizienten und verzettelten Sicherheitskonntrollen war es freilich nicht. Aber item, hauptsache angekommen. In Edinburgh begegnete man zuerst einer Gruppe von Rasenballsportfreunden (deren Existenz ich bislang für ein bösartiges Gerücht hielt), die aber eigentlich in Glasgow sein sollten. Egal, ein Taxi später stand man schon im Hotel und machte sich Gedanken über den weiteren Abend, was wenig überraschend zu einem sehr kurzen Spaziergang via Bankomat zu einem Pub für die abendliche Speise führte. Dies bedeutete für Brummbär immer Lachs, selbst wenn er sich zwischen Fleisch und Vogel entscheiden sollte… Das dort veranstaltete Pubquizz zeigte uns zudem auf, dass Buritos von Musik keine Ahnung haben, nicht einmal dann, wenn ihre vermeintlichen Experten Schlafmütze und Hatschi mit am Start sind. Zur Verdauung wurde dann erstmals der Burghügel erklommen, bevor dann eine Bar, die gar herrlich alte Schule war, ausfindig gemacht werden konnte, in der auch noch ein wenig musiziert wurde. Am folgenden Tag ging es auf Stadtbesichtigung, zumindest für Hatschi und Schlafmütze. Der Rest lief etwas den Burghügel auf und ab, verlor sich dann aber am Ende der Welt. Immerhin vermochten Seppl und Chef sich kurz zwecks Nerderei und Mittagessen kurzfristig daraus zu lösen, aber es zog sie dennoch bald wieder zu Brummbär, Happy und Pimpel zurück. Letzterer fiel dabei vor allem durch penetrantes Einfordern eines T-Shirts auf, was natürlich alle anderen dazu bewog sich selbst eins zu kaufen und den armen Bettler aussen vor zu lassen. Zudem scheiterten alle Buritos, ausser Brummbär, der nix mitbekam, Schlafmütze und Chef an einem Rätsel. Da kommt dann wohl der Burro in unserem Namen ins Spiel. Irgendwann erbarmten sich die übrigen Tourgäste dann doch noch mit Pimpel, so dass dieser immerhin für einen guten Tag seine Blösse mit dem Tuche vom Ende der Welt bedecken konnte. Ob dieser Grosszügigkeit musste natürlich sogleich das Lokal gewechselt werden, hierbei wurde in einem ganz anderen Rahmen nach alter Mode getrunken als am Vorabend, was sich als idealer Appetizer für ein anständiges Mahl entpuppte. So gestärkt kehrte der Trupp zu einer Konzertbar zurück, welche aber nur bedingt begeistern konnte. Beim Hoteleigenen Pub musste die Security geschickt umgangen werden, was dann aber durch bedeutend üblere Live-Musik abgestraft wurde. Den Abend liessen Chef, Schlafmütze und Happy dann aber dennoch bei einer Endlosschlaufe von Hurling-Finals der 1960er Jahre an selber Stelle gemütlich ausklingen. Am Samstag folgte dann der Hauptanlass dieser Tour und die Buritos marschierten durch Edinburgh zum Murrayfield, um den insularen Vergleich zwischen den Schotten und den Fijianern im Rugby zu betrachten. Dabei entpuppte sich der Marsch insofern als tückisch, als dass zunächst lauter Pubs vorhanden waren, welche von den Buritos tatsächlich allesamt ohne Konsum passiert wurden, als dann aber doch der Durst aufkam, plötzlich keines mehr in Sicht kam. Kurz vor dem Stadion fand sich dann aber doch noch eine Bar, wo Hatschi seinem Namen mal wieder gerecht wurde – im Vergleich zu früheren Eruptionen allerdings in bescheidenem Masse. Dennoch zuckte so mancher Kiltträger in sich zusammen. Entgegen aller Erwartungen blieb keiner des Klubs der desertierten Väter vor dem Stadion am Spielplatz hängen. Das mögen sie in Murrayfield angekommen, wohl etwas bereut haben. Denn die Verpflegung vor dem Stadion entpuppte sich – nicht ganz unterwarteter Weise – als kulinarischer Tiefpunkt der Reise. Immerhin liess sie aber etwas Spass mit Fritten und Möwen zu. Das Spiel llieferte eine unterhaltsame erste Halbzeit, entpuppte sich ab Durchgang zwei aber leider als etwas gar einseitig. Dies war aber leider aufgrund der fehlenden Eingespieltheit der Fidschianer und dem Rugby-eignen die Favoriten fördernden Spielplan etwas zu befürchten gewesen. Auch der Abend stand weiterhin im Zeichen des ovalen Balls. Schliesslich konnte ein Restaurant gefunden werden, bei dem man im Hintergrund Irland gegen Argentinien sehen konnte. Dieses Essen kompensierte die Gaumen der Buritos dann doch etwas. Und auch in der Hotelbar ging es ähnlich weiter, wo Südafrika sich mit Frankreich duellierte. Dabei lieferten sich die Teams ein Kopf an Kopf rennen, was sich auch aufs Bura Bura eigenen Tippspiel auswirkte. Dort duellierten sich Pimpel, der auf Frankreich gesetzt hatte, und Rugby-Novize Happy, der sich vor der Reise ausführlich in den ihm unbekannten Sport eingelesen und an der Vorbereitungsexkursion des VfL Bura Bura zum Spiel Würenlos-Lausanne teilgenommen hatte. In letzter Sekunde triumphierte Südafrika und damit, wie so oft, der unbescholtene Neuling, der auf die Sprinbocks getippt hatte. Somit durfte sich Happy gemäss Abmachung ein x-beliebiges T-Shirt wünschen. Nach den Ereignissen des Vortags fiel die Wahl natürlich auf Pimpels Leibchen vom Ende der Welt. Tja, wie gewonnen, so zerronnen. Beim Feiern eines gelungenen Ausflugs und Rugbytags sahen sich Brummbär, Chef, Happy und Pimpel dann plötzlich mit einem schliessenden Pub konfrontiert. Die missliche Lage der Buritos erkennend, kündigte ein „Gary“ an, dass er wisse, wo man dem fröhlichen Müssiggang noch weiter nachgehen könne. Brummbär setzte sich an dieser Stelle – eine ungeahnte Lernfähigkeit aufgrund früherer Erlebnisse demonstrierend ab – während die übrigen drei Buritos ein Taxi bestiegen und die Gedankengänge weiterspannen, ob sie nun tatsächlich einem edlen Retter folgten oder doch der bösen Hexe auf den Leim gegangen und in eins der üblichen sauteuren und wenig unterhaltsamen Lokale mit erwachsenen Repertoire geführt würden. Sie hatten Glück und „Gary“ führte sie – zu seiner eigenen Überraschung – an ein unerwartetes Highlight der Reise. Die verbliebenen Buritos fanden sich in einer Kellerbar an einer Old-School-Reggae-Ska-Party mit den zwei wohl kultigsten DJs aller Zeiten. Am folgenden Tag musste dann bereits die Heimreise angetreten werden. Diese verlief, sogar an Heathrow, gänzlich unbeschwert. Einzig der Weg zum Flughafen Edinburgh erwies sich als tückisch, da die Buritos in zwei Taxis reisen mussten, die höchst unterschiedlich effizient vorwärts kamen, so dass Taxi 2 Taxi 1 irgendwo überholte und die jeweiligen Insassen an anderen Stellen gegenseitig aufeinander warteten…
Dienstag, Dezember 4, 2018
Keine Kommentare »
Bisher keine Kommentare.
RSS feed for comments on this post. TrackBack URI
Leave a comment
You must be logged in to post a comment.